Neubau Forschungszentrum Keltenwelt am Glauberg
STÄDTEBAU
Der Neubau des Forschungszentrums ordnet sich komplett dem Kontinuum Landschaftsraum unter und ist nur partiell von Süden wahrnehmbar. Die gesamte Masse des Gebäudes wird in die Topografie geschoben während die Geländebewegungen des Glaubergs auf eine intensiv begrünte Dachfläche geführt werden. Bewirtschaftet wird, die grüne Dachlandschaft und das unmittelbare Umfeld von den beiden “Glauberg-Schafen“ Merlin und Venia. Lediglich die Südfassade ragt aus dem Hang. Sie folgt dabei abstrahiert dem natürlichen Geländeverlauf des Glaubergs. Die hangseitigen Bereiche werden über geschickt positionierte grüne Innenhöfe belichtet. Das Baufenster wird nahezu vollständig ausgenutzt, lediglich die Abstandsflächen bleiben frei.
Die Erschließung erfolgt sowohl von Süden als auch über den großen Innenhof mit Sitzstufenanlage. Das Gebäude integriert sich behutsam in den bestehenden Rundweg des Museumsgartens, gleichzeitigt gewährt das begrünte Dach des Gebäudes einen einzigartigen Blick über das Museum hinweg in die weite Landschaft bzw. zum Grabhügel.
ENTWURF
Die Besucher des Museums gelangen über einen großzügig überdachten Bereich in das helle und freundlich gestaltete Foyer. Alternativ erreicht man über den großen Innenhof über Sitzstufen in den autarken öffentlichen Teil des Gebäudes. Der Vortragssaal schließt seitlich an das Foyer an, ist teilbar und kann mit dem Foyer zu einem großen multifunktionalen Raum zusammengeschalten werden. Im südlichen Bereich des Gebäudes befindet sich der Verwaltungstrakt sowie der Sozialraum mit Blick in die Landschaft. Der Multifunktionsraum liegt im westlichen Teil des Gebäudes mit direkter Anbindung an das dahinter liegende Archiv und orientiert sich ebenfalls nach Süden. Der Eingang für das Personal und die Forschenden befindet sich zwischen Multifunktionsraum und Verwaltung.
Unter der Sitzstufenanlage wird das Museumslager mit direkter Verbindung an die Werkstadt situiert.
Vom Großen Innenhof gelangt man auch direkt in das Lager für Ausgrabungswerkzeuge, was wiederum die direkte Verbindung zur Fundreinigung und dem Funddepot ermöglicht. Im nördlichen Bereich werden lediglich die Sanitärbereiche, sowie das Stuhllager verortet. Die Flurbereiche werden über die Innenhöfe belichtet und erzeugen eine angenehme Aufenthaltsqualität.
Arge: löhle-neubauer architekten - mne landschaftsarchitekten
Visualisierung: mne landschaftsarchitekten