Erweiterung und Sanierung Karl-Siegfried-Bader Grundschule Elzach
KONZEPT _ Nach genauer Analyse der Bestandsgebäude, der Bausubstanz, der Bestandsstruktur, des Raumprogramms sowie der erforderlichen funktionalen Zusammenhänge einer zeitgemäßen Schule zeigt sich als einzig sinnvolle Lösung der Erhalt von Gebäude A, sowie der Rückbau der Gebäudeteile B, C und D. Das “historische“ Gebäude A wird anschließend durch einen Erweiterungsneubau ergänzt. In Betracht gezogen wurden hierbei sowohl wirtschaftliche, konstruktive, bauphysikalische als auch ökologische und nachhaltige Aspekte.
STÄDTEBAU _ Durch die “Freistellung“ und Umstrukturierung des “historischen“ Gebäudes aus dem Jahr 1911 wird das Gebäude A unter Beibehaltung der ursprünglichen Fassade deutlich aufgewertet. Ergänzt wird das Gebäude durch einen zeitgemäßen Neubau, welcher sich städtebaulich in Proportion und Maßstäblichkeit an der Steinberghalle orientiert. Das Bestandsgebäude sowie der 3-geschossige Ergänzungsneubau werden durch einen transparenten, erdgeschossigen Verbindungsbau zu einem neuen Identitätsträger und miteinander verknüpft.
ENTWURF _ Schüler:innen erreichen das Haus bzw. die Pausenhalle über eine großzügige und einladende Freitreppe über die südliche Erschließungsstraße welche zum Shared – Space umgewidmet wird. Eine Erschließung von Norden ist ebenfalls gewährleistet. Barrierefrei wird die Schule über den historischen Zugang alternativ von Norden erschlossen.
Pausenhalle, Aula, Mensa und Musikraum lassen sich zu einem multifunktional nutzbaren Raumkontinuum, auch unter Einbeziehung der Außenräume, zusammenführen und verbinden den historischen Teil mit dem Neubau. In zentraler Lage wird auch das Spieleatelier situiert. Überdachte Pausenbereiche werden jeweils an den Eingängen vorgesehen. Im Erdgeschoss des Neubaus werden weiter verortet, die von Außen autark zugängliche Bibliothek, die Fachsäle sowie die Lehrküche. Die erforderliche Infrastruktur wird im Bereich der Halle an zentraler Stelle ausgewiesen.
Auf gleicher Ebene werden im Bestand Verwaltungräume, Ganztag und Hausmeister eingeplant.
Im Bereich der Aula führt eine einläufige Treppe in die beiden Obergeschosse des Neubaus. Dort werden die jeweiligen Cluster 1 + 2 bzw. 3 + 4 verortet. Die Cluster sind jeweils so aufgebaut, dass je ein Differenzierungsraum zwischen zwei Unterrichtsräumen liegt. Ebenso wird jeweils eine Ganztagsbetreuung sowie eine offene natürlich belichtete Lerninsel im Cluster berücksichtigt. Die Entfluchtung erfolgt über notwendige Treppenräume an den Gebäudeenden.
Im historischen Bestand wird im ersten Obergeschoss die Schulleitung (mit Blick auf den Pausen und Eingangsbereich) sowie der Personalraum vorgesehen. Das zweite Obergeschoss beherbergt die Kunst- und Computerbereiche während im Untergeschoss Technik-, Werkstatt- und Nebenräume zum Liegen kommen.
FREIANLAGEN _ Über eine großzügige Treppenanlage mit in den Hang integrierten Sitzstufen wird der neue Schulteil wie selbstverständlich erschlossen. Zudem bieten die Treppen die Nutzung als Außentribühne die vielfältig bespielt werden, in der Pause oder zu gemeinsamen Veranstaltungen.
Zentral gelegen lädt ein neuer Pausenbaum zum Verweilen ein und bietet im Sommer Schatten. Mit der ergänzenden klimaangepassten Baumpflanzungen wird eine natürliche und langfristige Beschattung der Freibereiche ermöglicht und eine Verbesserung des Mikroklimas begünstigt.
Die Belagsflächen im neuen Schulgelände sollen nachhaltig und in wasserdurchlässiger Bauweise ausgebildet werden. Durch einen geringen Versiegelungsgrad soll die Retentionsfähig erhalten bleiben. Bei Starkregenereignissen wird das überschüssige Regenwasser in die Grünflächen geleitet und kann dort mit Hilfe von Mulden-Rigolen-Systeme zurückgehalten und wieder für die Bewässerung genutzt oder langsam versickert werden.
Im südlichen Wettbewerbsgebiet entsteht ein großzügiger Lern- und Lehrort. Hier findet ein Lehr- und Versuchsgarten sowie ein Klima- und Forschungshain und zudem auch ruhigere Bereiche als Rückzugsorte für die Schüler*innen Platz. Das grüne Klassenzimmer bietet im Sommer die Möglichkeit des Frischluftlernens und neben Spiel- und Erlebnisangeboten entstehen hier auch Räume zur Begegnung und zum Austausch.
Arge: löhle-neubauer architekten - bäuerle landschaftsarchitekten, stuttgart